Die Erinnerungen an sein Lebenswerk hat er selbst verfasst:
Geboren in Michelstadt im Odenwald, wuchs er in Frankfurt auf, wo er nach dem Abitur Jura studierte. Mit den Eltern und seinem jüngeren Bruder zog die Familie dann nach Darmstadt, wo er als junger Anwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht seine Karriere beim Arbeitgeberverband Südhessen begann.
Von dort holte ihn Anfang 1970 der Goldwell-Firmengründer Hans Erich Dotter als Personalchef nach Eberstadt. Als enger Vertrauter und Weggefährte des Firmenchefs baute er das Unternehmen zusammen mit dem damaligen Verkaufsdirektor Herrn Helmut Kribber in rund 50 Ländern zu einem internationalen Player im Friseurgeschäft aus. Auf Wunsch des kinderlosen Inhabers suchte er Anfang 1990 einen Käufer für Goldwell, mit der klaren Zielvorgabe, den Standort Eberstadt ebenso wie die Arbeitsplätze zu erhalten und sich zusätzliches Forschungs-Know-how zu sichern.
Drei Jahre später verließ er als Managing Director und Vorstandsvorsitzender Goldwell, um den langgehegten Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, sicherte sich die Distributionsrechte der führenden Friseurmarke der USA Paul Mitchell zunächst für Deutschland und gründete am Wohnsitz in Seeheim die Wild Beauty AG, mittlerweile als GmbH geführt, deren Leitung nunmehr die Kinder Noah (31) – als Sprecher der Geschäftsführung – und Mira Wild (27) als Geschäftsführerin haben. Das Unternehmen hat neben Deutschland inzwischen auch die Vertriebsrechte für Österreich, Tschechien, die Türkei, Russland, mehrere ehemalige Sowjetrepubliken und Bulgarien. In der Zentrale in Seeheim werden mittlerweile rund 35 Mitarbeiter, im Außendienst rund 40 Handelsvertreter beschäftigt.
Neben seinen Leistungen als Unternehmer war Reinhold Wild stets auch ehrenamtlich und als Wohltäter in Seeheim-Jugenheim und darüber hinaus wirksam. 34 Jahre war er im Kirchenvorstand, lange Jahre Vorsitzender des Industrieverbandes Friseurbedarf, 15 Jahre im Vorstand des Vereins zur Erhaltung des Freibades Jugenheim, war ein Hauptförderer der „Kultur auf Schloss Heiligenberg“ und zahlreicher philanthropischer und Umweltaktivitäten.
Er hat zahlreiche Ehrungen erfahren, darunter das Bundesverdienstkreuz, den Chevalier-Ritterorden der Intercoiffure-Weltorganisation, die Ehrenplakette des Zentralverbandes des deutschen Friseurhandwerks, die goldene Ehrennadel des cat (Verband der Künste und Techniken der Friseure) und beispielsweise vom IOC für die Förderung der internationalen Schülerspiele.
Er ist zeitlebens viel und gerne gereist und meinte deshalb einmal ironisch, er müsse in seinem Herzen ein Beduine sein.
Nun hat er seine letzte Reise angetreten, denn Gott, unser Herr, hat ihn nach einem glücklichen, erfüllten Leben zu sich gerufen.
Seine letzten Worte widmete er seiner Familie, seinen treuen Mitarbeitern und all denen, die ihm zeitlebens verbunden waren und wünschte allen eine gute Zukunft und Gottes Segen.